Eine Stückbeschreibung – Schülerzeitung Comenius Gymnasium Deggendorf
In der Theateraufführung „Der gestiefelte Kater“ wird erzählt, wie der arme Müllerssohn Jakob mithilfe seines Erbes, einem alten Kater, reich wird.
Ausgangspunkt der Handlung ist, dass der jüngste Müllerssohn Jakob mit seinem Kater in die Märchenhauptstadt Lacrimosa kommt und geradewegs auf das nächste Wirtshaus zusteuert.
Dort trifft er auf einen geizigen Wirt, von dem er erfährt, dass der König seinen Untertanen das Essen verboten hat, weil der König selber keinen Appetit hat. Keiner der vielen Ärzte weiß warum. Auf dem Schloss versucht die Königstochter Isabella gerade ihrem Vater Appetit auf sehr lecker aussehende Erdbeeren zu machen.
Im gleichen Moment kommt der Teufel zu Jakob und versucht ihn zu überreden, seinen alten Kater einzutauschen. Er bietet ihm die schönsten Sachen der Welt, wie zum Beispiel die Gabe der Zauberei. Aber Jakob lässt sich nicht überreden. Gleich darauf kommt die nächste Überraschung, der Kater kann nämlich sprechen. Nun betritt ein Krämer mit einem Karren die Szene. Der Kater erbettelt sich von Jakob 3 Taler, von diesen kauft er sich sogleich Hut, Degen und Stiefel. Den Wirt erpresst er sogleich, um einen alten Mantel und einen zu erlangen.
Nun geht der Kater zum König und gibt sich als Arzt aus. Nach langer Überredungskunst seiner Tochter Isabella bittet der König ihn herein. Der Kater diagnostiziert, dass der König keinen Appetit mehr hat, weil es laut Aussage des Jägermeisters keine Rebhühner, die Lieblingsspeise des Königs, mehr im Wald gäbe. Sogleich lässt der König Plakate aushängen, auf denen steht, dass der, der ihm als Erstes ein Rebhuhn bringt, reich belohnt wird.
Der gestiefelte Kater macht sich sogleich auf den Weg in den Wald. Mit einer List fängt er ein Rebhuhn und bringt es in einem Sack zum König. Der König freut sich zwar über das Rebhuhn, will es aber nicht verspeisen. Der Kater jedoch bekommt seine Belohnung von 7 Sieben Talern trotzdem.
Die nächste Szene spielt im Zirkus, wo sich der König und die Prinzessin streiten. Der König droht ihr sie rauszuwerfen, weil er sowieso das Rebhuhn lieber als Prinzessin hätte. Dennoch geht er ihr nach und entschuldigt sich bei ihr. Beim Milch- und Honigfluss überredet der Kater den Müllersohn halbnackt in den Fluss zu springen, da dort angeblich die Prinzessin, die er liebt, in Not sei.
Danach erzählt er dem König, dass der Marquis von Carabas von Räubern ausgeraubt und in den Fluss geschubst worden sei. Als sie Jakob aus dem Milch-und-Honig-Fluss heraushelfen, bekommt Jakob vom König neue Kleider. In diesen schönen Kleidern sieht er schon fast wie ein richtiger Marquis aus, fehlt nur noch das Schloss. Der König hebt jetzt endlich das Essverbot für seine Untertanen auf.
Als der Kater daraufhin zum Bruder des Königs geht, einem mächtigen Zauberer, bringt er diesen mit List und Tücke dazu, sich in eine Maus zu verwandeln. Dann frisst er diese auf und hat nun ein Schloss für Jakob.
Am darauffolgenden Tag wird in dem Schloss eine große Hochzeit gefeiert, bei der der Wirt zum königlichen Chefkoch, mit einer guten Bezahlung, gekrönt wird. Jakob wird Prinz und der König überlässt ihm und seiner Tochter Isabella den Thron.
Es war allerdings weniger der Inhalt (das Theater war eigentlich für Drei- bis Achtjährige gedacht), der das Stück für uns interessant machte, sondern v.a. die Art und Weise, wie es „rübergebracht“ wurde.
Beispielsweise sprach Prinzessin Isabella als Erzählerin direkt mit dem Publikum.
Sehr witzig war auch, dass König Wenzislaus das Rebhuhn als Haustier „Bobo“ hielt. Im eigentlichen Märchen isst er das Rebhuhn und hat es demnach kein bisschen „lieb“.
Der jüngste Sohn Jakob springt darüber hinaus zum Baden nicht in einen See, sondern in den durch die Stadt Lacrimosa fließenden Milch-und-Honig-Fluss, wobei er danach natürlich ziemlich klebt.
Die Stelle, an der die Bauern sagen sollen, dieses Feld gehöre dem Grafen -in diesem Fall dem Marquis von Karabas- wurde jedoch gänzlich weggelassen.
Erstaunlich ist auch, dass es nur sechs Schauspieler für neun Rollen gab. (Nico Schwarzbauer, Andreas Muckenthaler und Franka Rouchal, alle 7. Klasse, Comenius-Gymnasium)